Content Management – die bekanntesten Systeme im Überblick

Bei „handgemachten“ Websites können bereits kleine Änderungen zu Problemen führen und die ganze Website ruinieren. Deshalb muss jeder, der die Inhalte aktualisieren möchte, zumindest über Grundkenntnisse in HTML und CSS verfügen. Damit aber auch „Laien“ aus Marketing, Vertrieb, Geschäftsleitung etc. ihre Unternehmenswebsite oder den Online-Shop selbst pflegen und steuern können, wurden Content Management Systeme (CMS) entwickelt. Sie ermöglichen es, Artikel zu verwalten, Texte und Bilder zu bearbeiten, Shop-Produkte zu editieren, Marketingmaßnahmen zu steuern und vieles mehr. HTML-Kenntnisse werden hierfür nicht benötigt, denn alle Eingaben erfolgen über eine mehr oder weniger komfortable Bedieneroberfläche, die dem „normalen“ Computer-User passende, intuitiv nutzbare Werkzeuge zur Verfügung stellt. Sollen also die Content-Verantwortlichen ihre Web-Inhalte ohne den Umweg über Webdesigner selbst ändern können, ist ein Content-Management-System unumgänglich. Das Einrichten und Anpassen professioneller Installationen erfordert aber auch hier die kundige Hand des Spezialisten.

Welches CMS ist das richtige?

Es gibt eine ganze Reihe von CM-Systemen, die sich mehr oder weniger stark unterscheiden. Relevante Kriterien für die Entscheidung für oder gegen ein CMS sind zum Beispiel die Komplexität, die gestalterischen Anpassungsmöglichkeiten, die Eignung für bestimmte Projektarten und Websitegrößen sowie das Angebot an Zusatzmodulen für bestimmte Funktionen wie Zahlungsarten, Bildergalerien, Newsletter-Verwaltung oder ähnliches. Die wichtigsten aktuellen Systeme haben wir hier für Sie zusammengestellt.

TYPO3

TYPO3 ist das wohl bekannteste Open-Source-CMS. Der Programmcode ist offengelegt und jeder, der über das nötige Fachwissen verfügt, kann neue Layout-Templates, Plugins und Widgets erstellen. Darüber hinaus gibt es viele kostenlose Funktionserweiterungen. TYPO3 ist sehr komplex und kann wesentlich mehr, als für die meisten Websites benötigt wird.

Die Vorteile von TYPO3

  • Da das System sehr weit verbreitet ist, sind Experten leicht zu finden
  • Die Funktionalität ist beliebig ausbaubar und damit sehr zukunftssicher
  • TYPO3 wird laufend weiterentwickelt und ist immer auf dem neusten Stand der Technik
  • Es gibt viele Entwickler, die Layout-Templates, Plugins sowie Widgets erstellen und pflegen.


Die Nachteile von TYOP3

  • Die Einstellungen für die zu Grunde liegende Datenbank erfordern Fachwissen
  • Das Backend ist komplex und anspruchsvoll. Um es individuell anzupassen, sind gute Internetkenntnisse und einige Erfahrung notwendig

WordPress

Am Anfang war WordPress „nur“ eine Software, mit der man schnell und einfach einen Blog erstellen und pflegen konnte. Mit der steigenden Beliebtheit von WordPress wurde das System aber immer weiter ausgebaut und entwickelte sich zum kompletten CMS. Dank neuer Funktionen und Templates lassen sich mit WordPress heute auch umfangreicherere Websites mit einer Fülle von Funktionen erstellen. So kompakt und leichtfüßig wie früher ist es allerdings nicht mehr.

Die Vorteile von WordPress

  • Installation und Einrichtung sind nicht so umfangreich wie z.B. bei TYPO3
  • Das Angebot an günstigen Design-Templates ist sehr groß, müssen aber immer angepasst und korrigiert werden
  • Der Funktionsumfang lässt sich mit Widgets und Plugins einfach erweitern
  • WordPress bietet gute Tools für die Suchmaschinenoptimierung (SEO)


Die Nachteile von WordPress

  • Bei hohen Besucherfrequenzen wird ein besonders leistungsfähiger Datenbankserver benötigt
  • Die recht häufigen Updates sind mit Vorsicht zu genießen, da gelegentlich Sicherheitslücken entstehen können
  • Der Verwaltungsbereich (Backend) bietet nur eingeschränkte Einstellmöglichkeiten

OXID eSales / eShop

OXID eShop ist eine Shopsoftware, die durch den führenden Shop-Bewertungsdienst Trusted Shops zertifiziert ist. Zu den wichtigsten Kriterien zählen hier Struktur, Prozesse und angebotene Texte. OXID ist eine Commercial Open Source-Software der OXID eSales AG in Freiburg im Breisgau.

Die Vorteile von OXID

  • Open Source-Version
  • Der Webshop bietet ein durchdachtes, sauber entwickeltes Frontend
  • Tools zur Kundengewinnung und -Bindung sind bereits integriert
  • Das System ist bereits nach wenigen Anpassungen betriebsbereit


Die Nachteile von OXID

  • Die Anzahl der verfügbaren Design-Templates ist vergleichsweise gering
  • Das Backend erfordert etwas Lernaufwand und könnte intuitiver sein

Shopware

Wie der Name schon sagt, ist Shopware ebenfalls ein Shopsystem. Es eignet sich besonders für Themenwelten. Mit Shopware lassen sich besonders gut die Grundlagen für ein stimmungsvolles Shopping-Erlebnis aufbauen.

Die Vorteile von Shopware

  • Maximal Usability: Leichte, intuitive Bedienung und übersichtliches Backend
  • Open Source
  • Leichter, schneller Import von Artikeln per CSV
  • Die Community bietet schnellen und effektiven, kostenlosen Support
  • Technologisch auf dem neuesten Stand
  • Die Templates lassen sich dank guter Tutorials einfach individuell anpassen
  • Schnelle Inbetriebnahme
  • Innovative Funktionen
  • Besonders geeignet für „Emotional Shopping“


Die Nachteile von Shopware

Gehobene Ansprüche an das Know-how in Bezug auf Service, Administration und PHP-Kenntnisse
Kann bei steigenden Anforderungen vergleichsweise kostenintensiv werden

Magento

Magento erblickte 2008 als Open Source Projekt das Licht der digitalen Welt. Von 2011-2015 war Magento eine 100 prozentige Tochter von Ebay. Magento ist die weltweit am meisten genutzte reine Shopsoftware. Aktuell arbeiten weltweit mehr als 200.000 Entwickler an dem Projekt und dessen weiterer Entwicklung.
Diese Shoplösung eignet sich eher für größere Unternehmen, da für kleinere oder mittlere Unternehmen der Aufwand für dieses System zu hoch ist.
Eine schnelle und unkomplizierte Einrichtung eines funktionierenden Systems ist im Vergleich zu anderen Shopsystemen nicht möglich. Zudem sind die Kosten für ein umfangreiches Magento sehr hoch. Eine kostengünstigere Variante ist in ihrem Funktionsumfang stark reduziert, so dass alternative Shopsysteme ggf. die passendere Lösung sind.

Die Vorteile von Magento

Magento überzeugt durch umfangreiche Funktionen, wie

  • Google-Analytics-Integration
  • RSS-Feed für neue Bestellungen sowie für knappe Lagerbestände
    umfangreiche anpassbare Reports
  • Navigation nach Produktkriterien,
  • Produktvergleich
  • Produkt-Reviews
  • Schnittstellen zu zahlreichen Payment-Anbietern
  • Single Page Checkout
  • umfangreiche und anpassbare Import- und Exportfunktionen
  • saubere URLs und individuelle Metatags
  • ist beliebig skalierbar und Multishopfähig.


Die Nachteile von Magento

  • sehr hohe Hardware Anforderungen, auch an den Server auf dem gehostet wird. Dadurch entstehen vergleichsweise höhere Hostingkosten
  • hoch komplex und nicht so einfach in seiner Bedienung, erfordert viel Einarbeitung
  • Pflegeaufwand des Systems ist eher groß
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