Nicht nur Fehler oder Vertrauensdefizite können zum Abbruch des Kaufes führen. Etwa ein Viertel aller Kunden bricht den Kauf ab, wenn die bevorzugte Zahlungsmethode nicht angeboten wird. Noch einmal 27 Prozent entscheiden danach, ob eine der angebotenen Alternativzahlweisen für sie akzeptabel ist. Insgesamt gesehen ist es für fast alle Online-Shopper sehr wichtig, dass das von ihnen bevorzugte Bezahlsystem verfügbar ist, nämlich für satte 89 Prozent.
Um hier Frust und Enttäuschungen zu vermeiden, sollten die angebotenen Zahlmethoden gleich von Anfang an erkennbar sein, zum Beispiel bereits auf der Homepage.
Zusätzlich fördert es die Transparenz, wenn z.B. Versanddienstleister, Versandkostenkosten und Mindestbestellwert von Anfang an klar sichtbar sind.
Welche Bezahlmethoden sollten Sie Ihren Online-Kunden auf jeden Fall bieten? Aktuellen Umfragen zufolge lässt sich diese Frage ganz klar so beantworten:
Beliebteste Zahlmethode ist der Kauf auf Rechnung mit einem Gesamtanteil von 45 %, gefolgt von der Kreditkarte mit 20 % und Paypal mit einem Anteil von 19 %. Durch Einführung des Rechnungskaufs konnten verschiedene Onlineshops ihre Kaufabbruchquote um bis zu 80 % reduzieren. Gegen das Risiko von Zahlungsausfällen können sich Onlinehändler z.B. mit Hilfe von Factoring-Dienstleistern schützen. Wenn es um die Sicherheit geht, halten 61 % der Kunden den Kauf auf Rechnung für die beste Bezahlmethode, gefolgt von PayPal (11 %), Kreditkarte (8 %) und Lastschrift (6 %). Besonders die über 55-Jährigen bevorzugen den Kauf auf Rechnung.
Als besonders benutzerfreundlich und komfortabel gilt weitestgehend die Bezahlung per Paypal oder Kreditkarte.
Allgemein wenig beliebt ist die Vorkasse per Überweisung. Dieses Verfahren ist relativ umständlich und auch langsamer als die Direktzahlmethoden. Außerdem trägt hier der Käufer das Risiko bei Nichtlieferung oder anderen Problemen. Immerhin haben schon 56 % aller Kunden schlechte Erfahrungen mit Onlineshops gemacht. Werden aber für bestimmte Zahlmethoden wie Paypal, Direktüberweisung etc. beträchtliche Aufpreise verlangt, wird diese Methode für manchen Kunden allerdings wieder interessant. Pluspunkt: Die Vorkasse per Überweisung wird von Onlineshops generell ohne Aufpreis angeboten. Allerdings erheben immer mehr Banken Transaktionsgebühren.
Von der Möglichkeit, per Nachnahme zu bezahlen, machen nur ca. 2 % der Onlinekunden Gebrauch, daher ist diese Methode zu vernachlässigen.
Definitiv abzuraten ist davon, ausschließlich Vorkasse anzubieten. Hier hat sich gezeigt, dass dies zu einer Abbruchquote von bis zu 88 % führen kann.
Eine Besonderheit ist der Kauf per Ratenzahlung. Mit seiner Einführung konnten bis zu 8 % mehr Neukunden gewonnen werden. Die Warenkörbe wuchsen um 13 % und der Umsatz konnte um 14 % gesteigert werden. Hier empfiehlt es sich, die Kooperationsangebote der verschiedenen Finanzdienstleister auszuloten.
Neben der Bezahlung ist für 54 % der Kunden auch wichtig, dass ihre Ware von einem bestimmten Lieferservice ausgeliefert wird. 29 % bestehen auf DHL, 13 % auf Hermes, 7 % DPD, und 3 % bevorzugen GLS, während sich die restlichen 2 % auf verschiedene Unternehmen verteilen. Für die verbleibenden 46 % aller Kunden spielt es aber keine wesentliche Rolle, welcher Bote an der Tür klingelt.
(Foto: berliner7 / photocase.de)